Lissa Meybohm (Sopran) und Emilie Renard (Mezzosopran) erobern die Kinderherzen buchstäblich im Sturm. [...]
Jede Aktion, jeder Ton, jedes Bühnen- und Kostümdetail ist ein Puzzleteil. Am Ende setzt sich alles zu einem kleinen Kunstwerk zusammen, das den tosenden Applaus bekommt, den es verdient.
Oper für Kinder ab drei Jahren? Das geht. Gut!
Janette Beck
Volksstimme, 12. November 2018
Wer die Welt mit Kinderaugen sehen kann, der wird unwillkürlich an zwei Dinge erinnert: Zum einen an die eigene Vergänglichkeit, die dazu führt, dass die unbeschwerte Zeit der Kindheit irgendwann in die verantwortungsvolle Welt der Erwachsenen übergeht. Zum anderen jedoch zeigt genau dies an, wie ein Blick durch die Augen eines Kindes die Welt zu bereichern vermag: Die Leichtigkeit mit der ein Kind Entschlüsse fassen und wieder fallen lassen kann.
Regisseurin Stephanie Kuhlmann legt in ihrer Inszenierung den Fokus auf ebendiese, für uns Erwachsene verlorengegangene Sichtweise. Die Kuh auf der Weide wird zum Konfliktobjekt – einerseits ist die kindliche Neugier geweckt, andererseits ist die Kuh sooo groß! Eine weitere Hauptrolle spielt ein aufgegessener Keks. Kindliche Dramatik wirft hier ein für uns gänzlich neues, in Vergessenheit geratenes, Licht. Dabei wird den Kindern ganz bewusst der Bruch zwischen realer Welt und Bühnenwelt gezeigt, wenn die Sängerinnen Emilie Renard und Lissa Meybohm in ihre Rollen hinein- aber auch wieder aus ihnen herausschlüpfen.
Magdeburger News, 01. November 2018